Die Weisstanne – Königin der Nadelbäume – galt bereits im Mittelalter als Heilpflanze und als Symbol ewiger Lebenskraft. Heute, dank der Idee des Waldbadens aus Japan, sind die ätherischen Öle der Weisstanne wieder gefragt. Und das nicht nur, weil das feine Nadelgewächs Wärme und Schutz vor Erkrankungen spendet.

In Japan gilt Waldbaden (auch «Shinrin Yoku» genannt) als Medizin. Und wer richtig in den Wald eintaucht, tut etwas Gutes für seine Gesundheit. Ein Spaziergang durch den Wald beruhigt, macht den Kopf frei und belebt zugleich. Jahrzehntelange Studien belegen, dass der charakteristische Waldduft bei einem Waldspaziergang merkbar Stress abbaut und unser Immunsystem stärkt. Verantwortlich für diesen Geruch sind die in den ätherischen Baumölen vorkommenden Terpene. Sie schützen die Bäume vor natürlichen Fressfeinden. Wir Menschen können Terpene über die Atemwege und die Haut aufnehmen.

Weisstanne, aber bitte die Richtige!

Die Weisstanne  ist in ganz Mitteleuropa beheimatet, wobei eines der bekanntesten Anbaugebiete Frankreich ist. Die ätherischen Öle aus Frankreich unterscheiden sich jedoch von denen aus der Schweiz. Die spezielle Lage mache es aus, dass die Weisstanne aus Jura heller und zitroniger duftet. Die Wälder vom Jurasüdfuss liegen auf 600 bis 900 Meter über dem Genfersee im Schutz der Jurakreten. Auf dieser Höhe können die Weisstannen nachts stärker abkühlen als in anderen Wäldern und im Morgentau sind die Nadeln intensiver der Sonne ausgesetzt. Dadurch werden chemische Prozesse ausgelöst, die die zitronige Duftnote fördern.

Wie unterscheidet man Weisstanne von der Rottanne (Fichte)?

Na, kennen Sie den Unterschied? Die Fichte sticht, die Tanne nicht! Während die Nadeln der Rottanne leicht stachelig und bauschig angeordnet sind, sind die Nadeln der Weisstanne eher weich und haben auf der Unterseite zwei silbrige Wachsstreifen. Auch an der Borke kann man die beiden gut voneinander unterscheiden: Die Borke der Weisstanne ist eher glatt und weisslich grau, während die Borke der Rottanne rau und rötlich braun ist. Die Zapfen der Weisstanne stehen aufrecht und bleiben am Baum, bis sie zerfallen. Die Zapfen der Rottanne hängen am Baum. Das, was wir auf dem Boden finden und meist als «Tannenzapfen» bezeichnen, ist eigentlich der Rottannenzapfen.

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Die Ernte der Weisstanne und Produktion der ätherischen Öle

Dreimal im Jahr werden im Gemeindewald Tannen vom Gemeindeförster ausgewählt und gefällt. Dabei werden Zweige, Nadeln und Fruchtzapfen noch Vorort gehäckselt und dann direkt zur Destillerie geführt. Die kahlen Stämme müssen dabei länger auf den Transport warten. Dabei wird der Baum ganzheitlich genutzt, nicht nur des Öles wegen. Die Grösse und Qualität der Weisstanne hängt ganz von der Waldpflege ab.

Ätherische Öle in Bio-Qualität

Der gesamte Produktionsablauf unterliegt strengen Kontrollen. So werden die ätherischen Öle in der Schweiz von spezialisierten Labors auf ihre Inhaltsstoffe geprüft. Zudem sind die Produzenten verpflichtet, alle Abläufe (von der Ernte bis hin zum fertigen Produkt) zu protokollieren.

So wird das ätherische Öl der Weisstanne gewonnen

Das ätherische Öl der Weisstanne ist eine starke Unterstützung für unser Immunsystem. Es wirkt antibakteriell, schleimlösend, antiviral und antiinfektiös und gibt uns zudem ein Gefühl, mitten im Wald zu stehen. Aber wie wird das Öl mit der heilenden Wirkung hergestellt?

Das Tannenmaterial wird 4,5 Stunden lang 110 bis 120 Grad heissem Wasserdampf ausgesetzt. Der mit den flüchtigen Ölen angereicherte Wasserdampf steigt dann in eine Röhre, die in einem Kühler endet. Dabei trennt sich der abgekühlte, verflüssigte Dampf ganz von alleine in Wasser und ätherisches Öl, welches schwerer ist und damit auf der Wasseroberfläche schwimmt. Dabei entsteht aus 60 bis 75 Kilogramm gehäckselter Weisstanne ein Liter Öl.

Ätherisches Öl aus Weisstanne

Das ätherische Öl der Weisstanne hilft Körper und Seele bei verschiedenen Beschwerden. Z.B. zur Nervenstärkung oder als Einschlafhilfe.

Weisstanne – die Schweizer Duftkönigin und sanfte Medizin für Körper und Seele

Im ätherischen Öl der Weisstanne verdichten sich alle Momente eines Walddufts und es genügt bereits, ein paar Nadeln mit den Fingern zu zerreiben – schon verbreitet sich der frische, würzige Waldgeruch. Bereits im Mittelalter galt der Baum als Heilpflanze und wurde bei diversen Beschwerden eingesetzt:

  • Zur Behandlung von Zahnschmerzen, Wunden und Geschwüren wurde das Harz der Weisstanne verwendet.
  • Gegen Heiserkeit und als Einschlafhilfe wurde Tee aus Tannenzweigen gekocht.
  • Zur Nervenstärkung verhalfen Weisstannen-Bäder.
  • Zur Stärkung des Immunsystems wurde Weisstannenhonig (Rezept finden Sie weiter unten) gekocht.
  • Zur Erfrischung und Reinigung der Raumluft wurden seit jeher Tannenzweige aufgehängt.

Und auch heute gilt der Einsatz des ätherischen Öls bei Gelenk- und Muskelbeschwerden als ausgewiesene Behandlungsform.

Weisstanne lässt sich auch wunderbar kochen – Tannenspitzen-«Honig»

Ein paar Schösslinge der Weisstanne zusammen mit Heidelbeerkräutern ergeben einen aromatischen Tee. Auch mit Tannenaroma veredelte Saucen sind bekannt. Am beliebtesten ist aber die sogenannte Weisstannenmelasse – im Volksmund auch als Tannenspitzenhonig bekannt. Die Zubereitung dauert etwa 180 Minuten, die es aber auf jeden Fall wert sind!

Zutaten:

  • 500g frisch gepflückte Tannenspitzen
  • 1kg Zucker
  • Saft einer Zitrone
  • 1 Konfitüren-Tuch

Zubereitung:

  1. Geben Sie die Tannenspitzen in eine grosse Pfanne und decken Sie diese knapp mit Wasser zu. Aufkochen und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Lassen Sie sie über Nacht stehen.
  2. Giessen Sie die Flüssigkeit und die Tannenspitzen durch ein Konfitüren-Tuch in eine andere Pfanne. Lassen Sie es abtropfen und drücken Sie die Tannenspitzen durch das Tuch aus. So gelangt mehr von dem kostbaren Saft in die Flüssigkeit.
  3. Messen Sie von der abgesiebten Flüssigkeit einen Liter ab.
  4. Geben Sie Zucker und Zitronensaft dazu und lassen Sie die Flüssigkeit ca. 1,5 Stunden köcheln.
  5. Machen Sie eine Gelierprobe: Geben Sie 1 TL Honig auf einen kalten Teller. Fliesst der Honig nach 2 Minuten nur schwer vom Teller, dann ist der Tannenspitzenhonig fertig.
  6. Füllen Sie diesen nun in saubere, heisse Gläser und verschliessen Sie diese gut.


Anwendung der ätherischen Öle für eine Waldatmosphäre Zuhause

  • 5 Tropfen Weisstanne
  • 2 Tropfen Pfefferminze
  • 2 Tropfen Douglasie

Sollten Sie einen Vernebler oder eine Aromalampe haben, so kann die Mischung auch dafür verwendet werden.

CHECK-LISTE

Tipps wie Sie die Weisstanne in Ihren Alltag einbauen, finden Sie in der Check-Liste:

Wir wünschen Ihnen gute Entspannung!

Möchten Sie mehr über ätherische Öle erfahren? Dann lesen Sie den Blogbeitrag Aromatherapie – wohlriechende Öle für die Gesundheit.

 

Quellen:
Aromalife Duftpost «Weisstanne»
Aetherische-oele.net