Wie Sie sich vor Zecken schützen können

Was sind Zecken?

Bei Zecken handelt es sich um spinnenartige Parasiten mit acht Beinen, die sich vom Blut von Säugetieren (einschliesslich Menschen, Hunden, Katzen, Rehen und Mäusen), Vögeln oder Reptilien (z.B. Schlangen und Schildkröten) ernähren. Diese winzigen Käfer findet man man am ehesten in schattigen, feuchten, buschigen, bewaldeten oder grasbewachsenen Gebieten (vor allem in hohem Gras), sogar in Gärten.

Zecken können durch ihren Blutkonsum viele Krankheiten übertragen. Diese Blutsauger übertragen krankheitsverursachende Erreger durch den Nahrungsaufnahmeprozess. Die Zecke setzt ihren sogenannten Stechrüssel in die Haut des Wirts ein, wobei sie kleine Mengen Speichel mit betäubenden Eigenschaften absondert, so dass das Tier oder der Mensch nicht spürt, dass sich die Zecke festgesetzt hat. Wenn die Zecke Träger eines Krankheitserregers ist, kann der Virus oder das Bakterium auf diese Weise auf den Wirt übertragen werden.

Wie kommt es zu einem Zeckenbiss?

Zecken fliegen und springen nicht. Sie heften sich an Tiere oder Menschen, die direkt mit ihnen in Berührung kommen, z.B. wenn sie im hohen Gras oder im Gebüsch des Waldes gehen.

Wie finden Zecken ihre Wirte?

Zecken haben ein Haller-Organ. Mit Hilfe dieser "Sensoren" können sie den Atem und Körpergeruch von Säugetieren und Vögeln wahrnehmen oder Körperwärme, Feuchtigkeit und Vibrationen spüren. Einige Zeckenarten können auch Schatten wahrnehmen.

Von Zecken übertragbare Krankheiten

Ein Zeckenstich führt nicht automatisch zur bekanntesten Zeckenkrankheit Borreliose (Lyme-Krankheit). Die aktuellen Infektionszahlen finden Sie unter folgendem Link. Zecken können weitere Krankheiten übertragen, wobei FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ebenfalls geläufig ist, jedoch viel seltener vorkommt. Gegen FSME existiert ein Impfschutz.

Die häufigsten Zeckenarten und die Krankheiten die sie verursachen können

Der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die in der Schweiz am häufigsten vorkommende Zeckenart. Er kann Träger der Erreger von Borreliose oder FSME sein. Der gemeine Holzbock überträgt auch weniger bekannte Krankheitserreger wie diverse Bakterien (Anaplasma phagocytophilum, Rickettsia helvetica, R. monacensis, Candidatus Neoehrlichia mikurensis, Francisella tularensis) oder Parasiten (Babesia divergens, B. microti, B. venatorum).

Neben dem gemeinen Holzbock können auch andere Zeckenarten als Überträger dienen: Zecken der Gattung Dermacentor übertragen Bakterien der Gattungen Rickettsia oder Francisella.

Nicht alle Krankheiten, die Zecken verursachen können, sind für den Menschen gefährlich. Da die gefährlichen aber langfristige Gesundheitsfolgen mit sich bringen können, ist Vorsicht geboten.

Die Symptome der von Zecken übertragbaren Krankheiten sind fast gleich. Treten nach einem Zeckenstich ungewöhnliche Symptome auf, sollten Sie diese mit einem Arzt besprechen.

Was können Sie tun, wenn Sie von einer Zecke gestochen wurden?

Wenn Sie eine Zecke auf Ihrer Haut entdecken, geraten Sie nicht in Panik. Greifen Sie die Zecke mit einer feinzinkigen Pinzette so nah wie möglich an der Haut und ziehen Sie sie mit gleichmässigem Druck heraus. Achten Sie darauf, die Zecke nicht zu quetschen, denn ihr Speichel enthält Bakterien, die Krankheiten verursachen können. Sehen Sie unter diesem Link, wie Sie eine Zecke richtig entfernen können. Sie können auch eine Zeckenkarte verwenden, die Sie in Apotheken und Drogerien kostenlos erhalten.

Nicht jede Zecke trägt Infektionen in sich. Notieren Sie sich das Datum, an welchem Sie gebissen wurden und notieren Sie, an welcher Stelle des Körpers die Zecke entfernt wurde. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an der Stelle, an der Sie gestochen wurden, einen Ausschlag bekommen oder Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen oder Muskelkater feststellen.

Eine frühe Reaktion kann Spätfolgen minimieren

Wenn der Arzt die Krankheit rechtzeitig erkennt, kann er Ihnen mit Medikamenten und Therapien helfen und Sie können sich vor späteren Langzeitbehandlungen und möglichen Komplikationen mit schwereren Folgen schützen.

Vorbeugung beginnt bei Ihnen

Ergreifen Sie Massnahmen, um das Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden, zu verringern.

Zecken sind bei warmem Wetter am aktivsten, im Allgemeinen vom späten Frühjahr bis in den Herbst. Wenn Sie sich draussen in einem Gebiet aufhalten, in dem Zecken vorkommen können (z.B. im Gebüsch, in Wäldern oder auf Wiesen), sollten Sie einige vorbeugende Massnahmen ergreifen:

• Ziehen Sie geschlossene Schuhe sowie Socken mit hohem Schaft an, langärmelige T-Shirts und lange Hosen
• Kleine Kinder sollten eine Kopfbedeckung tragen
• Verwenden Sie Zeckenschutzmittel wie nicht chemische Ultraschall-Zeckenschutzmittel oder Zeckensprays
• Versuchen Sie, die stark infizierten Gebiete zu meiden (langes Gras, Büsche)
• Suchen Sie Ihren Körper, den ihres Kindes oder Tieres nach einem Tag in einem Risikogebiet nach Zecken ab

Zeckenschutz-Sprays:

Weshalb lassen sich Zecken nicht ausrotten?

Zecken werden seit der frühen Antike vermutet. Sie sind stark und nahezu unverwüstlich. Fast jeder in seinem Leben hatte schon einmal mit Zecken zu tun, auch wenn er Chemikalien, Bio-Repeller oder andere vorbeugende Mittel gegen sie eingesetzt hat. Das zeigt, dass es keine hunderprozentige Lösung gegen Zecken gibt, da sie sich im Laufe der Jahrhunderte den Gegebenheiten anpassen.

Mit Chemikalien, die wir gegen Zecken einsetzen, schaden wir nützlichen Käfern, Insekten und auch der Natur. Umweltfreundlicher sind nicht chemische Ultraschall-Zeckenschutzmittel.

Wenn Sie gerne lange Spaziergänge im Wald machen, wandern, oder einfach nur im Garten mit Ihrer Familie und Freunden sitzen, sollten Sie auf Zecken achten. Beugen Sie Krankheiten vor und vermeiden Sie ernsthafte Komplikationen.

Quellen:
zecken-stich.ch/
www.tickless.store/
www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/krankheiten-im-ueberblick/zeckenuebertragene-krankheiten.html