Bei der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist das Herz nicht mehr ausreichend in der Lage, das Blut durch den Kreislauf zu befördern. Sie zählt bei Patienten über 65 zu den häufigsten Ursachen für eine notfallmässige Spitaleinweisung. Erfahren Sie in unserem Beitrag, wie Sie einer Herzinsuffizienz vorbeugen können.

Von der Herzschwäche sind 150’000 Menschen in der Schweiz betroffen. Rund die Hälfte dieser Menschen stirbt innerhalb von 5 Jahren an der Erkrankung. Dabei handelt es sich bei der Herzinsuffizienz um die Folge vieler verschiedener Herzerkrankungen. Die Funktion des Herzmuskels wird gestört, wobei das Herz dann nicht mehr in der Lage ist, Blut durch den Kreislauf zu befördern. Als Folge dessen wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Blut versorgt und die Durchblutung der Organe gefährdet. All das kann zum Kreislaufversagen führen. Wenn der Herzmuskel stark geschwächt ist, kann dieser nicht schnell genug oder nicht ausreichend Blut in die Blutgefässe pumpen, was zu einem Blutstau führen kann.

Die Formen der Herzinsuffizienz

Linksherzinsuffizienz

Vor allem im Magen- und Darmbereich kann sich Blut anstauen, wenn das Herz zu schwach ist, dieses zu transportieren. Das Blut staut sich zurück in den Lungenkreislauf, Wasser sammelt sich an, es entstehen Lungenödeme und die Atmung beginnt zu rasseln. Dabei spricht man von der Linksherzinsuffizienz, an der der Patient droht, am eigenen Blut zu ersticken.

Symptome der Linksherzinsuffizienz

  • Luftnot bei Anstrengung, später auch in Ruhe
  • Trockener Husten
  • Beschleunigte Atemfrequenz

Rechtsherzinsuffizienz

Wenn die rechte Herzseite zu schwach ist, Blut zu transportieren, führt die Rechtsherzinsuffizienz zu einem Rückstau des Blutes in den Halsvenen. Das blockierte venöse Blut füllt verschiedene Organe - u.a. die Leber - was dazu führen kann, dass sich Wasser im Bauch und anderen Körperteilen anstaut. Die Wasseransammlungen in der Leber (Stauungsleber), oder in der Bauchhöhle selbst kann zu Appetitlosigkeit führen.

Symptome der Rechtsherzinsuffizienz

  • Wasser im Gewebe, vor allem in den Beinen in den Knöchelbereichen
  • Trockene Haut im Bereich der geschwollenen Haut
  • Appetitlosigkeit und Völlegefühl
  • Bildung von Ekzemen
  • Häufig auch Entzündungen
  • Häufiges Wasserlassen in der Nacht

Globale Herzinsuffizienz

Von dieser Form spricht man, wenn beide Herzhälften eingeschränkt sind.

Ursachen der Herzschwäche

Herzschwäche tritt akut oder chronisch auf und ist in den meisten Fällen auf Bluthochdruck oder die Koronare Herzkrankheit (KHK) zurückzuführen, aber auch andere Krankheiten:

  • Herzinfarkt
  • Schwerer Herzklappenfehler
  • Herzmuskelerkrankung
  • Übergewicht
  • Rauchen und Alkoholmissbrauch
  • Diabetes
  • Hohe Blutfettwerte
  • Herzrhytmusstörungen
  • Bewegungsmangel

Von Jahr zu Jahr verschlechtert sich die Leistungsfähigkeit unseres Herzens, teilweise ohne dass wir es mitbekommen, vor allem zu Beginn der Erkrankung. Die ersten Anzeichen können aber Schwellungen an Füssen und Beinen sein oder generelle Leistungsschwäche sowie Luftnot.

Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz

Bereits die ersten Beschwerden deuten darauf hin, ob eine Links- oder Rechtsherzinsuffizienz vorliegt. Ultraschalluntersuchung des Herzens, EKG und die Bestimmung der natriuretischen Peptide bestätigen dann die Diagnose. Im Verlaufe der Herzinsuffizienz nimmt die Lebensqualität immer weiter ab und kann bis zum plötzlichen Herztod führen. Nach der Diagnose sterben sogar mehr als 20% aller Patienten bereits innerhalb eines Jahres und etwa 50% innerhalb von fünf Jahren.

Bei der Therapie unterscheidet man zwischen akuter und chronischer Herzinsuffizienz, wobei die erstere stationär behandelt werden muss. Die akute Herzinsuffizienz geht dann über in eine stabile Phase zur chronischen. Wichtig ist es, während der Therapie ein Herztagebuch zu führen, um notfallmässige Spitaleinweisungen zu vermeiden.

Zur Behandlung der Herzinsuffizienz werden verschiedene Medikamente eingesetzt, welche auf unterschiedliche Weise das Herz entlasten und/oder dessen Pumpleistung sogar verbessern.

Herzinsuffizienz vorbeugen

Beim Nordic-Walking ist kein grosser Kraftaufwand erforderlich, weshalb die Sportart ideal ist.

Um dem Fortschreiten der Herzinsuffizienz vorzubeugen, braucht es eine Änderung des Lebensstils:

  • Bewegen Sie sich regelmässig an der frischen Luft. Besonders schonende Ausdauersportarten wie Yoga, Nordic Walking, Wandern oder Schwimmen sind ideal. Lassen Sie vor den Sporteinheiten unbedingt einen Belastungstest durchführen.
  • Ernähren Sie sich gesund - vor allem die tierischen Fette wirken sich ungünstig auf die Blutfettwerte aus.
  • Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gesunderhaltung der Herzfunktion und können als Nahrungsergänzung eingenommen werden.
  • Bei Frauen in den Jahren des hormonellen Wechsels können die Schwankungen ebenfalls mit Nahrungsergänzung ausgeglichen werden.
  • Verwenden Sie nach der Ernährungsumstellung nur gute, ungefilterte und unbehandelte, native Öle.
  • Geben Sie das Rauchen auf.
  • Verzichten Sie auf Alkohol.
  • Verwenden Sie auf Reisen oder dann, wenn die Beine besonders beansprucht werden, Reisestrümpfe.
  • Wenn Sie an Übergewicht leiden, streben Sie ein gesundes Gewicht im normalen Bereich an.
  • Vermeiden Sie dauerhaften Stress, der über einen längeren Zeitraum das Herz belasten kann.

Wenn die Atemnot bereits im Ruhezustand auftritt oder Sie Wassereinlagerungen in den Beinen haben sollten, ist ein Gang zum Spezialisten unvermeidbar. Wir wünschen Ihnen allzeit gute Gesundheit.

 

Quellen:
Vista Magazin
sprechzimmer.ch
herzstiftung.de