Was Sie essen, entscheiden Sie. Denken Sie zumindest, doch das stimmt nicht ganz. Sie können es aber ändern, Ihrer Gesundheit und auch unserer Umwelt zuliebe und zwar, wenn Sie Obst und Gemüse vorwiegend dann essen, wenn dieses in der Schweiz erntereif sind. Doch warum ist eine saisonale und regionale Ernährung wichtig und gesund?
Klimawandel, Wasserknappheit, Umweltverschmutzung und Artenschwund zählen zu den grössten Umweltproblemen, wobei ein Drittel der persönlichen Umweltbelastung die Ernährung verursacht. Wir haben also grosses Potenzial, unsere Umwelt zu schonen, indem wir bewusster einkaufen und essen, weniger Lebensmittel verschwenden und auf Bio-Produkte zurückgreifen.
Wie belastet die Ernährung unsere Umwelt?
Ein Salat aus Tomaten und Gurken im Winter klingt gesund, oder nicht? Tomaten ausserhalb der Saison werden aber entweder im beheizbaren Gewächshaus angebaut oder aus fernen Ländern transportiert, wobei beim Transport viele schädliche Treibhausgase freigesetzt werden und das Gewächshaus zehnmal mehr Energie verbraucht als saisonale Produktion. WWF hat in einem Faktenblatt einige eindrückliche Beispiele unserer Konsumgewohnheiten mit umweltschonenden Empfehlungen veröffentlicht.
Ein Beispiel: Im Februar gekaufte Spargeln aus Kalifornien verbrauchen 5 Liter Erdöl pro Kilogramm Gemüse, während die saisonale Produktion 0,3 Liter verbraucht. Gewächshaus-Gurken aus Belgien verbrauchen 1,1 Liter Erdöl, wenn man sie im Februar kauft. Wartet man bis Juni und kauft eine Freilandgurke aus der Schweiz, spart man 1 Liter Öl ein.
Regionale Ernährung ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch gesünder
Für die regionale Ernährung sprechen aber nicht nur ökologische Gründe, sondern auch gesundheitliche. Der Kauf saisonaler und regionaler Lebensmittel bedeutet kurze Wege zwischen Produktions- und Zielort. Das ermöglicht die Ernte zum optimalen Reifezeitpunkt, da die Transportwege meist kurz sind und damit auch einen sehr geringen Qualitätsverlust mit sich bringen. Die licht- und wärmescheuen Vitalstoffe bleiben in höherer Konzentration erhalten als beim Import der Lebensmittel.
Bei spät geernteten Produkten ist zudem der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen höher als bei den Produkten, die beim Transport nachreifen. Die sekundären Pflanzenstoffe bekämpfen Krankheitserreger und unterstützen das Immunsystem, wie die Forschungsergebnisse der letzten Jahre gezeigt haben. Dank dem vielfältigen Wirkungsspektrum wird zudem beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt.
Ausserdem verbrauchen die regional angepflanzten Produkte mehr des Nitrat, mit dem sie einst gedüngt wurden, weil sie länger auf dem Feld stehen. Dadurch nimmt die Belastung für den Menschen ab. Aus dem selben Grund sinkt auch die Pestizid-Belastung beim Konsum.
Regionale Ernährung – wo fange ich an?
Wenn man es gewohnt ist, bei Grossverteilern einzukaufen, weiss man meist nicht, wann welche Obst- und Gemüsesorten im Freiland geerntet werden. Am besten eignen sich dafür Wochenmärkte mit ihren Bio- und Demeter-Anbietern, die meistens ausschliesslich nur über inländisches Sortiment verfügen. Dasselbe gilt auch für Hofläden, wobei viele inzwischen neben Früchten und Gemüse auch Milch- und Fleischprodukte anbieten. Demeter.ch und Vomhof.ch beispielsweise helfen Ihnen dabei, Hofläden in Ihrer Nähe zu finden.
Sie werden schnell merken, dass eine Umstellung gar nicht so schwierig ist und dass man aus saisonalen Produkten vielfältige und leckere Gerichte zubereiten kann. Diese Art des Einkaufens fördert gerade die Vielfalt: Statt das ganze Jahr über Tomaten & Co. zu kaufen, stehen auf Ihrem Zettel je nach Saison andere Gemüsesorten. Das fördert nicht nur die abwechslungsreiche Ernährung, sondern auch Ihre Kreativität beim Kochen. Der so begonnene Weg der Umstellung auf saisonale und regionale Produkte führt sich meist von selbst weiter.
Saisonal eingekauftes Gemüse unterstützt die regionale Landwirtschaft.
Bringen Sie mehr Abwechslung auf Ihren Teller
Natürlich ist das regionale Angebot kleiner als das der Grossverteiler und die Einschränkung mag im ersten Moment abschreckend wirken, doch wenn Sie sich erst einmal für den Kauf vom Obst und Gemüse aus der Region entscheiden, merken Sie schnell, dass sich Ihnen viele Türe öffnen. Selbst in der kargsten Jahreszeit wird Ihnen eine Auswahl an Wurzelgemüse, Kohlsorten und Salaten zur Verfügung gestellt, aus denen Sie viele verschiedene Gerichte herzaubern können.
Oft schaffen es einige Produkte nicht einmal ins Sortiment der Grossverteiler, zum Beispiel solche, die nur im kleinen Stil angebaut werden oder die, die sich bisher noch nicht durchsetzen konnten.
Aber nicht nur frisches Obst und Gemüse können Sie regional beziehen, sondern auch Nahrungsergänzungsmittel, die aus Biokräutern aus der Schweiz produziert werden, wie z.B. Kapuzinerkresse Kapseln, deren Einnahme sich besonders zur Stabilisierung des Immunsystems empfiehlt (so beispielsweise bei Stress oder Schwächegefühl).
Unser Fazit: Es gibt somit reichlich Gründe, nicht zu importierten Nahrungsmitteln zu greifen – Ihrer Gesundheit und der Umwelt zuliebe. Probieren Sie es aus und überraschen Sie sich selbst und Ihre Familie mit abwechslungsreichen Geschmackserlebnissen mit Naturprodukten aus der Region. Wir wünschen gutes Gelingen!
Quellen:
Vista Magazin
urgeschmack.de