Viele von uns mögen es nicht, aber eigentlich ist Schwitzen gesund und sogar lebenswichtig, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Oft reichen dabei kleine Helfer wie luftige Kleidung oder Salbeitee aus, um den klatschnassen Händedruck zu bekämpfen. Manchmal weist das starke Schwitzen aber auf Krankheiten hin. Was man gegen Schwitzen tun kann, erfahren Sie hier.

Unsere Haut enthält über zwei Millionen Schweissdrüsen, die über den ganzen Körper dicht verteilt sind, in besonders grosser Zahl an Händen, Füssen und Achseln. Übersteigt die Temperatur die körpereigenen 37 Grad Celsius, treibt unser vegetatives Nervensystem die Drüsen an, Flüssigkeit freizusetzen. So wird überschüssige Wärme in Form vom Schweiss nach aussen geleitet und unsere Körpertemperatur wieder gesenkt. Bei jedem von uns kann das verstärkte Schwitzen unterschiedliche Ursachen haben:

  • Nervosität, Schmerz oder Wut: Wenn uns etwas belastet, schüttet unser Körper mehr Stresshormone aus, weshalb wir mehr schwitzen.
  • Saure und scharfe Lebensmittel
  • Übergewicht
  • Hormonelle Umstellungen

Beim Schwitzen werden dabei nicht nur verschiedene Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ausgeschieden, sondern auch die wichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren, Proteine, Cholesterin und Harnstoff. Der Körper scheidet zudem auch Hormone und Duftstoffe aus, die uns einen individuellen Geruch geben.

Ist mein Schwitzen normal?

Insgesamt verliert man täglich zwischen 0,5 und 8 Liter Schweiss, wobei einige von uns erst eine Weile joggen müssen, damit sich überhaupt Schweisströpfchen bilden können. Wenn das Schwitzen allerdings ohne erkennbare Ursachen zunehmen sollte, kann es an einer Überfunktion der Schweissdrüsen liegen. Das übermässige Schwitzen (Hyperhidrose) liegt dann vor, wenn der Körper innert 5 Minuten 100 Milligram Schweiss in der Achselhöhle (auch Handflächen und Fusssohlen oft betroffen) absondert. Wenn einem also bei normalen Raumtemperaturen im Büro die Maus aus der schweissgebadeten Hand gleitet oder man sichtbare Schweissflecken unter den Armen hat, sollte man dem Problem auf den Grund gehen.

Viele kennen das Problem allerdings auch als typisches Begleitsymptom der Wechseljahre. Krankheiten wie Kreislauf- und Stoffwechselstörungen, Schilddrüsenüberfunktion oder einige Medikamente können erhöhte Schweissproduktion auslösen.

Folgen für Psyche und Körper

Übermässiges Schwitzen kann bereits im Kindes- und Jugendalter auftreten und einen erheblichen Leidensdruck auslösen. Viele bewegen sich dann kaum noch, in der Angst, gleich wieder einen Schweissausbruch zu bekommen.

  • Depressionen: Das kann zu depressiven Verstimmungen und Ängsten führen.
  • Hauterkrankungen: Übermässiges Schwitzen belastet unsere Haut. Die Hornschicht wird dadurch aufgeweicht und somit die Besiedlung von Pilzen und Bakterien begünstigt.
  • Erkältung als Folge: Bei starkem Temperaturwechsel (z.B. beim Wandern) könnte man sich erkälten. Weshalb von Spezialisten die Mitnahme von trockener Kleidung empfohlen wird.
  • Verlust wichtiger Mineralstoffe und Spurenelemente: Beim übermässigen Schwitzen verliert man nebst lebenswichtigem Wasser auch Spurenelemente und Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalium. Dadurch können Muskelkrämpfe auftreten.

Tipps und Hausmittel gegen Schwitzen

Wenn Sie trockene Körperbereiche haben möchten, sollten Sie auf schweisshemmende Antitranspirantien zurückgreifen, bei denen der Anteil der Aluminiumsalze sehr gering ist. Die Aluminiumsalze wirken zusammenziehend und könnten Alzheimer oder Krebs auslösen. Zur Schweisshämmung lassen sich aber auch folgende Tipps anwenden:

  • Sollten Sie Übergewicht haben, könnte eine Diät helfen. Ohne die hitzespeichernde Fettschicht funktioniert die körpereigene Kühlung besser.

Salbeitee gegen Schweiss

Salbeitee ist eines der bekanntesten Hausmittel gegen Feuchtigkeitsbildung auf der Haut.

  • Gegen Hitzeattacken hilft Salbei, welchen man auch täglich als Tee zu sich nehmen kann. Achtung: Schwangere und Stillende sollten von Salbei absehen.
  • Lassen Sie beim Kochen scharfe Gewürzen sowie zu viel Salz weg.
  • Alkohol, Kaffee und Nikotin können Schweissausbrüche begünstigen.
  • Wechseln Sie öfter Ihre Kleidung, um die Schweissausbrüche zu mildern.
  • Tragen Sie leichte Kleidung aus Leinen, Baumwolle oder anderen atmungsaktiven, natürlichen Textilien.
  • Vor allem bei warmen Temperaturen sollte man mit offenem Fenster und mit geeigneter Bettwäsche schlafen.
  • Tragen Sie luftdurchlässige Schuhe und wechseln Sie täglich die Socken.
  • Wenn Sie bei Nervosität stark schwitzen sollten, benutzen Sie zur Beruhigung ätherische Öle oder probieren Sie Autogenes Training aus.
  • Trinken Sie viel Wasser oder isotonische Getränke.
  • Führen Sie Ihrem Körper die verlorengegangenen Mineralstoffe zu, insbesondere Natrium.
  • Duschen Sie täglich mehrmals kühl bis lauwarm.
  • Nehmen Sie täglich eine Wechseldusche, wobei diese immer mit dem kalten Wasser enden muss.
  • Tauchen Sie mehrmals am Tag Ihre Hände und Füsse in lauwarmes Wasser. Dadurch ziehen sich die Schweissdrüsen zusammen und Sie schwitzen weniger.
  • Nehmen Sie bei Fussschweiss Fusspuder, welches direkt auf den Fuss aufgetragen werden kann.

Erholsame Nächte bei warmen Temperaturen

Kennen Sie das: Man ist müde und möchte nur noch schlafen, aber die Hitze im Schlafzimmer zieht einen Strich durch die Rechnung? Mit diesen einfachen Tipps gelingt Ihnen das Einschlafen:

  • Duschen Sie vor dem Schlafengehen nie kalt. Es mag zwar im ersten Moment erfrischend sein, doch kaltes Wasser regt den Kreislauf an und lässt uns dadurch noch stärker schwitzen.
  • Gehen Sie nie nackt schlafen. Wir verlieren im Schlaf bis zu einem halben Liter Schweiss, weshalb man sich in der Nacht schnell verkühlen kann. Pyjama oder ein Nachthemd aus Baumwolle oder Leinen wäre ideal.
  • Stellen Sie jegliche Wärmequellen wie Computer, Fernseher, Ladegeräte etc. in der Nacht ab.
  • Trinken Sie über den Tag verteilt bis zu 3 Liter Wasser oder ungesüssten Tee. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen sollten Sie nicht mehr als einige Schlucke zu sich nehmen, damit die nächtliche Ruhe nicht gestört wird.

Sollten alle Behandlungsversuche gegen das Schwitzen scheitern, empfehlen wir einen Gang zum Spezialisten.

 

Quellen:
Vista Magazin
gesunde-hausmittel.de
pharmazeutische-zeitung.de