In den letzten Jahren sind sexuell übertragbare Krankheiten vermehrt aufgetreten. Laut einer Studie nahm Syphillis – im Vergleich zu 2014 - um 7% zu und Chlamydien um 5%, weshalb vom Bundesamt für Gesundheit eine neue Kampagne „LOVE LIFE“ ins Leben gerufen wurde, um über Safer Sex zu informieren und sexuell übertragbare Krankheiten zu verhindern.

Anders als vielleicht noch vor 50 Jahren ist die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer offener geworden, sie haben durchschnittlich mehr Sexualpartner. Laut einer Umfrage gingen 27% der Befragten in einer festen Beziehung fremd, wobei die Studie Personen ausschliesst, die regelmässig für Sex bezahlen. Ein Grund mehr, das Augenmerk auf die Nutzung von Kondomen & Co. zu richten, um die Zahl der Erkrankungen zu stabilisieren.

Die häufigsten sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten

Rund 17 Mio. Menschen in Westeuropa infizieren sich jährlich mit einer sexuell übertragbaren Infektion – Tendenz steigend. Geschlechtskrankheiten sind nach wie vor für viele ein Tabu-Thema, über das man nicht gern redet. Doch nur wer sich über die Krankheiten informiert und sich ausreichend dagegen schützt, kann bei Verdacht schnell reagieren. Wir stellen die häufigsten sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten kurz vor:

Chlamydien

Chlamydien sind heilbar und können durch vaginalen, oralen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden. Bei Frauen können sie zu Unfruchtbarkeit führen. Mögliche Symptome:

  • Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen
  • Unüblicher Ausfluss
  • Schmerzen und/oder Blutungen beim Geschlechtsverkehr
  • Jucken/Ausfluss am Anus
  • Bei Männern: Schmerzen an den Hoden, weisslicher Ausfluss am Penis

Gonorrhö (Tripper)

Gonorrhö wird durch Bakterien verursacht und ist auch heilbar. Mögliche Symptome sind – ähnlich wie bei Chlamydien – Juckreiz und Brennen, dazu kommt noch:

  • Schmerzen an der Scheide/beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr
  • Ausfluss aus der Scheide, Penis oder Anus, der ungewöhnlich riecht
  • Halsschmerzen, Rötung und Reizung im Mund- und Rachenraum

Syphilis

Die ersten Symptome können bereits nach einer Woche auftreten und zwar in Form von roten Flecken, Knoten oder Geschwüren. Oft bemerkt man sie nicht, weil sie meist nicht schmerzen. Im weiteren Verlauf können die Bakterien das Nervensystem zerstören. Die Krankheit kann zwar mit Antibiotika behandelt werden, doch die Spätfolgen bleiben.

HIV/AIDS

Die Zahlen von HIV-Infizierten sind im Vergleich zu den Vorjahren stabil. Die Infektion ist bis heute leider nicht heilbar, aber behandelbar. Nach der Infektion ist es deswegen wichtig, die Symptome schnell beziehungsweise rechtzeitig behandeln zu lassen. So wird bei der rechtzeitigen Behandlung das Immunsystem gestärkt und die Gesundheit verbessert. Folgende Symptome können nach Ansteckung in den ersten Tagen bis zu einigen Wochen auftreten:

  • Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Halsschmerzen, Gelenkschmerzen
  • Müdigkeit
  • Nachtschweiss
  • Hautausschlag

Sollten ähnliche Symptome nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr festgestellt werden, ist ein HIV-Test empfehlenswert. Weitere, umfangreiche Informationen zum Thema AIDS finden Sie hier.

Dies sind nur einige der vielen sexuell übertragbaren Infektionen. Auf LOVE LIFE gibt es Informationen zu weiteren Geschlechtskrankheiten sowie zu Unterstützungsmöglichkeiten.

Beste Vorbeugung gegen sexuell übertragbare Infektionskrankheiten: Kondom immer griffbereit haben.

Tipps zum Vorbeugen von sexuell übertragbaren Infektionen

Während man sich vor einigen Infektionen – wie z.B. vor Hepatitis A und B – mit Impfungen schützen kann, kann man gegen andere Krankheiten nur mit Safer Sex vorgehen. Wenn Sie sich an die Safer-Sex-Regeln halten, können Sie das Risiko senken, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken.

Kondome schützen

Ungeschützter Geschlechtsverkehr innerhalb einer Beziehung aber auch mit neuen Partnern birgt immer das Risiko einer Infektion. Wenn man jedoch darauf achtet, immer ein Kondom zu benutzen, schützt dies nicht nur vor HIV, sondern auch vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Dabei ist die Auswahl an Kondomen gross:

Viele weitere Sorten finden Sie hier.

Gute Intimhygiene

Männer können durch konsequente Intimhygiene die Verbreitung von Papillomviren mindern, die bei Frauen zu Gebärmutterhalskrebs führen können. Gute Intimhygiene kann vor allem aber auch das Risiko für Schmierinfektionen verringern. Wichtige und gute Intimpflegeprodukte finden Sie hier.

Trotz Safer Sex gesunde Intimität beibehalten

Kondome nerven? Natürlich: Der Partner muss warten, das Kondom rutscht ständig. Wenn Sie unseren Tipps folgen und einfach „abschalten“, dann wird auch Safer Sex garantiert Spass machen:

  • Sprechen Sie früh genug mit Ihrem Partner über das Thema Verhütung, um sich umständliche Diskussionen im falschen Moment zu ersparen.
  • Kaufen Sie die richtigen Kondome, nicht die erstbeste Packung.
  • Wenn Ihr Partner zu den Kondom-Gegnern zählt, überraschen Sie Ihn mit gefühlsechten Kondomen oder mit Gleitmitteln, die für ein intensives Erlebnis sorgen.
  • Machen Sie das Überziehen des Kondoms zu einem gemeinsamen Liebesspiel.
  • Halten Sie Kondome immer griffbereit.
  • Und ein letzter SUPER-Tipp: Vergessen Sie einfach, dass das störende, ungeliebte Kondom mit von der Partie ist! Geniessen Sie den Liebesakt mit dem aufregenden Partner!

Denken Sie daran, dass Sie sich mit nur drei einfachen Regeln vor gefährlichen Krankheiten schützen können:

  • Schlafen Sie nie ungeschützt mit Ihrem Partner.
  • Nehmen Sie kein Sperma oder Menstruationsblut in den Mund.

Bei Anzeichen wie Jucken, Ausfluss oder Schmerzen im Genitalbereich sowie Grippesymptomen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr raten wir den umgehenden Gang zum spezialisierten Arzt.
Quellen:
Vista
AIDS
Love Life