Magenbrennen und saures Aufstossen hat jeder Zweite in der Schweiz monatlich, jeder Zehnte sogar einmal pro Woche. Einige leiden sogar täglich darunter. Die gute Nachricht: Reflux kann behandelt werden. Welche Mittel gegen Magenbrennen und saures Aufstossen helfen, erfahren Sie hier.
Ein stressiger Tag, ein paar Gläser Wein und/oder ein reichhaltiges Essen. Viele von uns kennen es aus eigener Erfahrung, wenn danach das unangenehme Gefühl im Magen entsteht. Für die Betroffenen gilt es dann, das schmerzhafte Brennen so rasch wie möglich und zuverlässig zu lindern. Doch wie entsteht eigentlich Magenbrennen und ab wann sollte man sich Gedanken machen, einen Spezialisten aufzusuchen?
Wie unser Magen funktioniert und Reflux entsteht
Die Magensäure für die Verdauungsarbeit wird in speziellen Zellen in der Magenwand produziert und bildet einen wichtigen Bestandteil des Magensafts. Sie ist mit ihrem pH-Wert von 1 bis 2 derart aggressiv, dass sie die Magenwand in Kürze zerstören würde, wenn da nicht der Magenschleim wäre. Am Mageneingang befindet sich ein ringförmiger Schliessmuskel (auch Sphinkter genannt), der den Magensaft daran hindert, in die Speiseröhre zu gelangen. Wenn dieser Schliessmuskel seine Aufgabe nicht erfüllt, kommt es zum Reflux (lateinisch für „Rückfluss“). Ein Teil des Mageninhalts, der mit Magensäure versetzt ist, gleitet in die Speiseröhre hinauf und kommt in Kontakt mit der Schleimhaut.
Manchmal entsteht das brennende Gefühl aber auch direkt im Magen, weil die Magenwand nicht überall ausreichend geschützt ist.
Reflux: Ursachen vom Magenbrennen und saurem Aufstossen
Sodbrennen äussert sich durch saures Aufstossen, Druckschmerz im Herzbereich oder Übelkeit. Viele verschiedene Faktoren führen dazu:
- Stress, in Kombination mit schweren Mahlzeiten (z.B. grössere Mengen Grillfleisch, Käsefondue)
- Alkoholische Getränke
- Manche Arzneimittel
Letztere können dazu führen, dass der Magenschleim dünner wird und es leichter zu Reizungen der Magenwand kommen kann.
Lässt man den Reflux unbehandelt, können sich mit der Zeit schwere gesundheitliche Folgen entwickeln und neben der Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) kann dieser bei einigen der Patienten zu einer Entzündung der Speiseröhren-Schleimhaut führen. Bestimmte Zellen der zerstörten Schleimhaut können sich dabei zu einer Krebs-Vorstufe entwickeln und schliesslich zum Speiseröhren-Tumor entarten.
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Reflux-Symptome, bei denen Sie reagieren sollten
Auch wenn Sie seit Längerem unter Magenbrennen und/oder saurem Aufstossen leiden, sollten Sie folgende Symptome ernst nehmen:
- Schluckstörungen
- Blutarmut
- Gewichtsabnahme
Um Folgerisiken zu vermeiden, sollte man die Symptome mit geeigneten Mitteln bekämpfen. Bei Verdacht auf eine fortgeschrittene Krankheit bringt eine Magenspiegelung Klarheit.
Durch die Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen, bevor sie weiter in den Dünndarm kommt.
Unterschiedliche Behandlungen: Was hilft gegen Reflux?
In den meisten Fällen kann Magenbrennen gut behandelt werden: Erstens durch Reduktion des Säuregehalts und zweitens mit medikamentöser Unterbindung der Herstellung überschüssiger Magensäure. Diese Mittel nennt man Antazida, die aus jeweils einer schwachen Base oder dem Salz einer schwachen Säure bestehen und eine Pufferung der Magensäure bewirken. Die Antazida helfen sofort, aber nicht dauerhaft. Bei dem Mittel handelt es sich lediglich um reine Symptombekämpfung.
Für eine längerfristige Wirkung sollte man auf PPI (Protonenpumpenhemmer) zurückgreifen. Sie hemmen die Säureproduktion in den zuständigen Zellen der Magenschleimhaut und sollen laut Studien oft dabei helfen, Magenoperationen zu umgehen. Sie sind allerdings nicht ganz frei von Nebenwirkungen.
Sollten keine Medikamente mehr helfen, kann die elektrische Stimulation des Schliessmuskels Hilfe verschaffen, wobei ein spezieller Stimulator (ähnlich dem Herzschrittmacher) operativ eingesetzt wird.
Was kann man selbst gegen Reflux tun: Hausmittel gegen Magenbrennen
Leichte bis mittelschwere Reflux-Beschwerden lassen sich aber durch eine vernünftige Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten behandeln:
- Meiden Sie möglichst fettreiche Mahlzeiten, Süssigkeiten und Schokolade.
- Nehmen Sie lieber mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich, um Magendehnungen zu vermeiden, die wiederum den unteren Muskel der Speiseröhre erschlaffen lassen.
- Säurehaltige Fruchtsäfte sowie kohlensäurehaltige Getränke sind nicht ideal bei Refluxbeschwerden.
- Meiden Sie Stress.
- Verzichten Sie bestmöglichst auf Fertigprodukte.
- Koffeinhaltige Getränke provozieren laut diversen Untersuchungen vermehrt Reflux.
- Alkoholische Getränke provozieren den Säurerückfluss und sollten nach Möglichkeit ebenfalls gemieden werden.
- Verzichten Sie auf Nikotin.
- Bewegen Sie sich ausreichend und möglichst an der frischen Luft.
Die wichtigste Regel ist aber: möglichst viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und weniger Fleisch und Käse.
Hausmittel gegen Refluxbeschwerden
Bewährte Hausmittel können insbesondere bei leichteren Refluxbeschwerden und in spezifischen Lebenssituationen (z.B. bei Magenbrennen in der Schwangerschaft) helfen:
- Fenchel-, Kümmel- oder Kamillentee
- Regelmässig kleine Portionen Bananen, reife Birnen, Papaya oder rohes Sauerkraut
- Tee aus Mädesüss, welcher bereits im Mittelalter als Heilmittel gegen Verdauungsbeschwerden genommen wurde
- Artischocke
- Naturjoghurt
- Langsames Kauen von eingeweichten Leinsamen, Kümmelsamen oder Vollkornbrot
- Süssholz
- Zuckerfreie Salbei-Bonbons
- Ein Glas kalte Magermilch oder ein Löffel Kondensmilch
- Kieselsäure-Gel oder Heilerde (in Tee oder Saft gemischt)
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Bei vielen Patienten haben Lebensstilveränderungen einen positiven Einfluss auf den Säurerückfluss. Sollten unsere Tipps keine Besserung verschaffen, empfehlen wir einen Gang zum Spezialisten. Bleiben Sie gesund!
Lesen Sie mehr zu dem Thema im Blog-Beitrag STILLER REFLUX – SYMPTOME, URSACHEN UND THERAPIE.
Quellen:
Vista Magazin
Netdoktor.ch
Sprechzimmer.ch