Die Annahme, Kosmetik sei nur etwas für Frauen, ist veraltet. Der moderne Mann von Heute betont seine Männlichkeit nicht nur mit seinem natürlichen Accessoire – dem Bart, sondern auch mit gepflegter Haut. Wie Männer sonst ihrer Haut Gutes tun können und welche Produkte für die Männerpflege in jedem Schrank stehen sollten, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Es kommt immer wieder einmal vor, dass man als Frau zu hören bekommt, Pflegeprodukte seien nur etwas für Frauen. Und wissen Sie woher diese Aussage kommt? Die Männerhaut ist nämlich dicker und hat einen höheren Anteil an Elastin und Kollagen. Andererseits hat sie auch mehr Talgdrüsen als die Haut einer Frau, wodurch der Alterungsprozess nicht so schnell ersichtlich ist wie bei Frauen. Aufgrund des höheren Anteils von Kollagen regeneriert sich Männerhaut auch schneller, weshalb Männer tatsächlich mit weniger Pflegeprodukten auskommen können. Im Vergleich zu Frauen haben Männer eher medizinische als kosmetische Hautprobleme.

Die robuste Männerhaut hat aber nicht nur Vorteile. Durch das männliche Hormon Testosteron produzieren die Talgdrüsen mehr Hautfett, weshalb sie (besonders junge Männer) häufiger an unreiner Haut leiden. Aus diesem Grund sollten Männer besser nicht zum Cremetiegel der Partnerin greifen. Männerpflege für die Gesichtshaut braucht oft Cremes mit viel Feuchtigkeit und wenig Fett.

Rasieren, aber bitte richtig! Pflege beim Rasieren

Ein Teil der Gesichtspflege beim Mann ist natürlich das Rasieren des Bartes, das der Gesichtshaut insbesondere zusetzt. Das ist auch der häufigste Grund, warum Männer die dermatologische Praxis aufsuchen, da durch die Rasur die oberen Hautschichten maximal strapaziert und verletzt werden. Mit folgenden Tricks schonen und schützen Sie Ihre Haut:

Nassrasur

Nassrasur ist grundsätzlich schonender für die Haut und ist eine wesentliche Voraussetzung für eine perfekte Rasur. Nicht umsonst heisst es: „Je nasser das Gesicht, umso besser die Rasur.“

  • Legen Sie vor der Rasur ein nasses Tuch auf, welches die Poren öffnen und die Barthaare aufweichen soll.
  • Tragen Sie grosszügig Rasierschaum oder Rasiergel auf und massieren Sie es gut ein. Beide machen störrische Barthaare gefügig und spenden Feuchtigkeit. Zudem können damit Rötungen vermieden werden.
  • Beachten Sie beim Rasieren die Rasurrichtung, um Verletzungen zu vermeiden. Grundsätzlich sollte die Klinge in Haarwuchsrichtung, also bei den Wangen von oben nach unten und am Hals von unten nach oben, geführt werden.
  • Achten Sie darauf, stets scharfe Klingen zu verwenden. Stumpfe Klingen reissen unnötig an den Barthaaren und verursachen Verletzungen.

Spülen Sie beim Rasieren die Klinge nach jedem Zug sorgfältig aus, damit diese scharf bleibt. Nach etwa vier Rasuren sollte die Klinge komplett ausgewechselt werden.

Pflege nach dem Rasieren

Ebenso wie auch schon beim Rasieren, sollte man darauf achten, die strapazierte Haut auch danach zu pflegen. Sollten nach dem Rasieren Rötungen entstehen, winken Sie diese bitte nicht als Pickelchen ab. Das sind Entzündungen (Follikulitis), die durch die falsche Rasur entstanden sind. Die verletzten Poren bleiben ohne das abschliessende alkoholhaltige Aftershave offen und laden quasi die Bakterien in tiefere Hautschichten ein. Dermatologen empfehlen deshalb, nach dem Rasieren zwingend ein Aftershave zu benutzen, welche meist neben gerbendem Alkohol auch pflegende Stoffe beinhalten. Um die Haut noch etwas zu befeuchten, kann man noch zusätzlich ein Balsam auftragen.

Bartpflege

Das Rasieren verursacht oft Probleme, ja. Aber auch die Bartpflege ist nicht ganz ohne. Um Juckreiz und sonstige Probleme zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Waschen Sie Ihren Bart täglich und am besten mit einer pH-neutralen Seife oder einem Bart-Shampoo.
  • Föhnen Sie den Bart nach dem Waschen nicht, sondern trocknen Sie ihn mit einem Tuch.
  • Kämmen Sie den Bart täglich, um Löcher zu vermeiden und rechtzeitig zu erkennen, ob dieser gestutzt werden muss.

Verwenden Sie Tonics oder Bartöle, um störrische Barthaare in Form zu bringen. Sie sind bestens geeignet für die Pflege und sorgen zusätzlich für einen angenehmen Duft.

Wellness für Männer: Ein gelegentlicher Besuch bei einem Barbier bringt die Barthaare wieder perfekt in Form.

Männerpflege für den ganzen Körper – Tipps für schöne Haut

Für viele Männer beschränkt sich die tägliche Schönheitspflege maximal auf Rasur und eine knappe Dusche. Anwendungen von Cremes, Peelings, Lotionen und Co. sind meistens zu aufwendig und zu mühsam. Doch wer häufig duscht, sollte bedenken, dass der Kontakt mit Wasser der Haut ihr Fett entzieht und sie damit austrocknet. Hilfreich ist es deshalb, das Gesicht nicht allzu oft zu waschen und die tägliche Reinigung unter der Dusche zeitlich zu begrenzen. Ideal ist es, nicht länger als 2 bis 3 Minuten zu duschen, eine Wassertemperatur unter 37 Grad zu wählen und sich danach einzucremen, auch wenn es einem anfangs schwerfällt.

Beim Duschen wird nicht nur Schmutz abgewaschen, sondern auch wichtige Nährstoffe, die für den natürlichen Säureschutzmantel, der die Haut vor äusseren Einflüssen schützt, unerlässlich sind. Empfehlenswert ist deshalb, die Haut und insbesondere die Gesichtshaut, einmal am Tag mit Seife zu waschen. Empfehlenswert sind die Syndets, milde Reinigungsmittel, die sich besonders für die empfindliche Haut eignen.

Hautpflege danach: Schenken Sie Ihrer Haut Feuchtigkeit

Der Alterungsprozess bei Männern verläuft zwar schleichender und dennoch verliert die Männerhaut ab Mitte 30 langsam und kontinuierlich an Spannkraft und die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden. Besonders für Männer, die unter trockener Haut leiden oder Falten vorbeugen möchten, wurden spezielle Pflegeprodukte „pour hommes“ entwickelt:

  • Eine gute Tagescreme enthält neben einem Sonnenschutz auch Vitamine E und C, die gegen Falten und als Antioxidantien wirken.
  • Qualitativ hochwertige Nachtcremes enthalten Vitamin A (wird auf der Inhaltsangabe als Retinol oder Retinaldehyd aufgeführt), welches für die Hauterneuerung wichtig ist und so der Hautalterung vorbeugt.

Zu wenig Schlaf, schlechte Ernährung, ungesunder Lebensstil (Alkohol und Rauchen) zeigen sich aber auch auf der Haut. Gönnen Sie sich Ruhezeiten, bewegen Sie sich viel, essen Sie ausgewogen und trinken Sie genügend Wasser. Ihre Haut wird es Ihnen danken!

 

Quellen:
Vista Magazin
beobachter.ch