Am Morgen noch fit gewesen, doch auf einmal fühlt man sich hundeelend? Eine Grippe lässt uns innert weniger Stunden krank fühlen. Wen die Grippe erwischt, der gehört ins Bett. In unserem Beitrag lesen Sie alles über die Symptome, Verlauf einer Grippe und was wirklich gegen diese hilft.
Jeder von uns kennt es: Der Hals schmerzt, die Müdigkeit überkommt einen, der Hustenreiz plagt. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen machen sich breit. 5 bis 10% der Schweizer stecken sich laut Bundesamt für Gesundheit jährlich an. Zwischen 112 000 und 275 000 Arztkonsultationen gehen auf das Grippenkonto. Immer wieder landen sogar mehrere tausend Grippepatienten im Spital. Betroffen sind vor allem Ältere, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Frühgeborene und Schwangere. Mit einer «richtigen» Grippe ist also nicht zu spassen. Sie kann zu zahlreichen Entzündungen führen. Unter anderem zu Hals-, Nasennebenhöhlen- und Mittelohr-Entzündungen, zu Herzmuskel-Entzündung, zur Entzündung der Lunge sowie zu neurologischen Komplikationen.
Was ist eine Grippe und was ist der Unterschied zum grippalen Effekt?
Oft wird die Grippe mit einer Erkältung verwechselt. Denn die Symptome sind manchmal schwer zu unterscheiden. Charakteristisch für die Grippe ist der plötzliche Beginn und oft heftigere Symptome. In einem Moment hat man sich noch völlig gesund gefühlt, innerhalb nur weniger Stunden fühlt man sich schwer krank. Eine Erkältung (grippaler Infekt) beginnt hingegen langsam und die Symptome verschwinden meist nach 7 bis 10 Tagen. Eine Grippe hält hingegen eine bis zwei Wochen an.
Welche Symptome treten bei einer Grippe auf?
Die Beschwerden bei einer Grippe zeigen sich oft ausgeprägter als bei einer Erkältung:
- Plötzliches Fieber (meist über 38 Grad Celsius)
- Schüttelfrost und Schweissausbrüche sind keine Seltenheit
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Gliederschmerzen
- die Augen sind oft geschwollen
- Bei Kindern und Jugendlichen können Übelkeit, Erbrechen und/oder Durchfall die Erkrankung begleiten
- Eine Grippe dauert in der Regel länger an als eine Erkältung
Bei älteren Menschen kann die Grippe jedoch auch ohne Fieber verlaufen. Verläuft die Grippe mild, kann man sie kaum von einer Erkältung unterscheiden. Nur die Verursacher – sprich Viren – sind unterschiedlich.
Ansteckung mit dem Grippevirus
Das Grippevirus wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen, sprich beim Husten, Niesen oder Sprechen. Dabei gibt es mehr als 200 unterschiedliche Viren verschiedener Typen (Corona-, Rhino-, Adeno-, RS- und Parainfluenzaviren), die eine Erkältung auslösen können. Für eine Grippe sind vor allem Influenzaviren folgender 3 Typen verantwortlich:
- Influenzaviren des Typs A sind die häufigsten Grippe-Erreger und können ganze Epidemien und Grippewellen auslösen. Sie sind weltweit verbreitet und verändern sich dauernd. Die ausgelöste Grippe verläuft oft schwer und führt zu den meisten Todesfällen. In Europa breiten sich die Viren des Typs A etwa alle 2 bis 3 Jahre aus.
- Influenzaviren des Typs B verbreiten sich oft sehr schnell. Die Grippe zeigt sich leicht bis mittelschwer und breitet sich in Europa etwa alle 4 bis 5 Jahre aus.
- Virusvariante vom Typ C verläuft in der Regel harmlos. Die Influenzaviren haben wenig Bedeutung für die Grippe, weil sie bei Erwachsenen selten eine Grippe auslösen können und bei Kindern nur manchmal milde Formen.
Die Influenzaviren gelangen von einem Menschen zum nächsten über die Schleimhäute der Atemwege, des Mundes und der Augen. Wenn sich Tröpfchen beim Niesen z.B. auf Gegenständen niederschlagen, bleiben sie eine Weile infektiös. So können diese von uns von Türklinken, Computertastaturen, Banknoten oder Billettautomaten aufgenommen und auf unsere Schleimhäute übertragen werden.
Bei einer Erkältung kann es vom Kontakt mit den Viren bis zum Ausbruch 2 bis 5 Tage dauern. Bei einer Grippe beträgt die Spanne nur wenige Stunden bis 3 Tage. Zudem ist sie auch dann hochansteckend, wenn sich keine Symptome zeigen.
Tipps und Hausmittel gegen Grippe
Hat man sich doch mit Grippe angesteckt, so beschränkt sich die Behandlung auf allgemeine Massnahmen und auf eine Behandlung der aufgetretenen Symptome:
- In vielen Fällen zwingt uns die Stärke der Symptome (der Körper wird stark abgeschwächt) dazu, im Bett zu bleiben. Auch bei schwächeren Beschwerden wird empfohlen, das Bett zu hüten und sich zu schonen.
Bei Grippe können viele Hausmittel die Symptome lindern und helfen schneller wieder gesund zu werden, z.B. Ingwertee mit Honig und Zitrone.
- Durch das Fieber verliert unser Körper viel Flüssigkeit, welche wir durch Trinken wieder aufnehmen müssen. Es wird empfohlen, 2 Liter Wasser oder ungesüsste Kräutertees zu sich zu nehmen und dadurch den Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Dadurch kann der Körper die Grippeviren besser ausschwemmen.
- Greifen Sie nur in schweren Fällen zu fiebersenkenden Medikamenten.
- Fieber unterstützt unseren Körper bei der Immunabwehr. Steigt es allerdings auf über 40 Grad, sind Essigsocken ein effektives Mittel dagegen. Dazu lauwarmes Wasser mit wenigen Esslöffeln Essig mischen, Baumwolltücher hineintunken und diese um die Waden wickeln. Die Tücher nochmals mit Frotteehandtüchern umwickeln. Nicht empfehlenswert für Personen, die kalte Füsse haben oder trotz Fieber frösteln.
- Zwiebeln haben aufgrund ihrer ätherischen Öle eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Sie können bei Ohrenschmerzen im Anfangsstadium helfen. Dazu die Zwiebel halbieren und auf einem umgekehrten Deckel über kochendem Wasser erhitzen. Die Zwiebel in ein dünnes Tuch wickeln und über den Ohren fixieren. Bei Husten kann ein Zwiebelwickel helfen. Dazu diese grob schneiden und über dem Wasser erhitzen, danach den Wickel auf die Brust legen.
- Honig kann bei Halsschmerzen und Husten helfen. Ein Teelöffel Honig vor dem Zubettgehen hat oftmals positive Wirkungen gezeigt.
- Die trockene Heizungsluft und kaltes Wetter trocknen die Schleimhäute aus, die dadurch anfälliger für Virenattacken werden. Um sich vor Erkältungen zu schützen, wird deshalb empfohlen, regelmässig zu lüften und die Räumlichkeiten zu befeuchten. Legen Sie z.B. nasse Tücher auf die Heizung. Ebenfalls effektiv zur Befeuchtung der Nasenschleimhäute sind Nasenspülungen.
- Ingwer ist ebenfalls reich an ätherischen Ölen und Scharfstoffen und sorgt damit für eine stärkere Durchblutung der Nasenschleimhäute. Machen Sie sich einen Tee aus frischgeriebener Ingwerwurzel. Ingwer reiben (ca. 5 cm auf 1 Liter Wasser) und mit heissem Wasser übergiessen, 10 Minuten ziehen lassen. Nach Belieben können Sie den Tee mit Honig süssen und mit Minze und Zitrone verfeinern.
Grippe – Wann zum Arzt?
Wenn Sie sich besonders krank fühlen und sich die Symptome auch nach Tagen nicht verbessern, so empfehlen wir einen Gang zum Spezialisten. Die fachmännische Meinung ist auch dann wichtig, wenn das Fieber bereits seit Tagen anhält und Sie sich allgemein schlecht fühlen. Z.B. wenn sie an anhaltenden Kopfschmerzen mit Lichtscheue leiden, Übelkeit verspüren und es nicht mehr schaffen, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Menschen mit chronischen Erkrankungen, geschwächtem Immunsystem, Senioren, Schwangere und Säuglinge sollten sich ebenfalls unverzüglich von einer Fachperson untersuchen lassen.
Quellen:
Vista Magazin
Netdoktor.ch
Bag.admin.ch