Man läuft durch die Stadt und sieht eine Person, an dessen Namen man sich nicht mehr erinnern kann. Kennen Sie dieses Gefühl? Ist es normal? Lesen Sie in unserem Beitrag, wie Sie geistig fit bleiben können und wie viel Vergesslichkeit normal ist beziehungsweise ob eine medizinische Abklärung sinnvoller wäre.
Vergesslichkeit ist nichts ungewöhnliches: Man bringt nach einem Einkauf nur die Hälfte nach Hause, man vergisst den Namen eines Bekannten oder man geht in den Keller und weiss dann partout nicht mehr, was man eigentlich aus dem Keller holen wollte. Bis zu einem gewissen Grad ist Vergesslichkeit oder einzelne Aussetzer des Gedächtnisses normal. Viele Menschen leiden darunter, das bestätigt der frühere Zürcher Stadtarzt und Demenzspezialist Dr. med. Albert Wettstein.
Vergesslichkeit: Länger fit bleiben durch den richtigen Lebensstil
Vergesslichkeit kann jeden Menschen treffen und bei älteren Menschen muss Vergesslichkeit nicht unbedingt gleich auf eine Demenz oder Alzheimer deuten. Zum Glück ist die Forschung auf diesem Gebiet ziemlich weit fortgeschritten, sodass auf eine beginnende Demenz schneller reagiert werden kann. Die Memory Clinic Basel hat dazu sieben Fragen entwickelt (siehe unten), anhand dessen sich eine Demenz feststellen lässt, wenn man diese Fragen beantwortet.
Zudem kann man Vergesslichkeit im Alter vorbeugen. Zu den Risikofaktoren zählen vor allem schlechte Essgewohnheiten und geistige und körperliche Passivität. Präventiv kann also eine Umstellung auf ausgewogene Ernährung mit viel Früchten und Gemüse sowie körperliche und geistige Aktivität helfen. Laut Studien aus Harvard konnte Demenz in den letzten 30 Jahren durch diese Umstellung um fast 50% gesenkt werden. Ausserdem tritt die Erkrankung im Durchschnitt 5 Jahre später auf.
Das können Sie gegen Vergesslichkeit tun
Pflegen Sie einen gesunden und aktiven Lebensstil:
- Fügen Sie viel Obst und Gemüse zu Ihrem Einkaufszettel.
- Die gesunden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, Lecithin und weitere Vitamine (z.B. im HALIBUT Brain 90 unterstützen beim Aufnehmen, Abrufen und Speichern von Informationen.
- Gehen Sie täglich an die frische Luft und achten Sie darauf, sich viel zu bewegen.
- Achten Sie auf Ihren Alkoholkonsum.
- Trinken Sie viel Wasser und ungesüssten Tee (Unser Tipp: Burgerstein Aminovital Getränkepulver mit einer ausgewogenen Aminosäurenmischung, ergänzt mit Taurin, Spurenelementen und Vitaminen. Tut Körper und Geist gut und trägt zur Verringerung von Müdigkeit bei.)
- Wenn Sie an Schlafstörungen leiden oder gestresst sind, helfen Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
- Suchen Sie sich Hobbys, die Sie geistig fordern (z.B. Schach spielen, Lesen etc.)
- UND: Treffen Sie Ihre Freunde! Der soziale Kontakt soll auch dem Gehirn gut tun.
Weitere Tipps für bessere geistige Fitness finden Sie HIER.
Schach spielen trainiert die geistige Leistungsfähigkeit.
7 Fragen zur Prüfung einer beginnenden Demenz
Demenz ist eine schleichende Krankheit und betrifft immer mehr Leute, weshalb es immer wichtiger ist, die Krankheit früh genug zu erkennen. Mit den folgenden 7 Fragen können Sie einfacher erkennen, wie es um Ihre Erinnerungsfähigkeit oder die eines Freundes steht.
Die im Folgenden aufgeführten Fragen sind jeweils mit Punkten zu bewerten und im Vergleich zu vor 2 Jahren zu werten. Hat sich die Erinnerungsfähigkeit nur ein bisschen verschlechtert, vergibt man 1 Punkt. Hat sie sich erheblich verschlechtert, vergibt man 2 Punkte.
Die 7 Fragen:
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren an Adressen und Berufe von Freunden erinnern?
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren an kürzlich eingetretene Ereignisse erinnern?
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren an Unterhaltungen von vor einigen Tagen erinnern?
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren an Tag und Monat erinnern?
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren unüblich Abgelegtes wieder finden?
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren Neues erlernen?
- Wie gut können Sie sich im Vergleich von vor 2 Jahren Finanzielles erledigen?
Zählen Sie nun die Punkte zusammen. Beträgt der Wert zwischen 2 und 4 Punkten, dann ist dies ein Zeichen für Prädemenz. Beträgt der Wert über 4 Punkte, dann besteht zu 95% eine Demenz.
Ab 2 Punkten sollten ältere Menschen am besten zum Hausarzt gehen und Abklärungen treffen lassen. Menschen unter 70 Jahren können die Abklärung in einer Memory-Klinik machen, die es in jedem Kanton der Schweiz gibt.
Umfeld schnell über Diagnose informieren
Doch was tun, wenn die Diagnose „Alzheimer“ oder „Demenz“ gefallen ist? Dr. med. Albert Wettstein rät dazu, Angehörige und Freunde umgehend über die Diagnose zu informieren. Vielleicht hat man aus Unwissenheit jemanden aus der Jassrunde ausgeschlossen, weil die Person nicht mehr so gut gespielt hat. Wenn man die Gründe dafür kennt, kann man vielleicht ein Auge zudrücken und die betroffene Person weiterhin spielen lassen, schliesslich gehört der Erkrankte ja zum Freundeskreis. Zudem stärken Freundschaften das Selbstwertgefühl.
Obwohl es für Alzheimer noch keine Heilung gibt, hat ihre möglichst frühe Diagnose grosse Bedeutung. Erst wer über seine Diagnose Bescheid weiss, kann Informationen und Hilfe holen und mögliche Therapien in Anspruch nehmen, die den Verlauf der Krankheit verzögern. Wenn also auch Sie jemanden kennen sollten, wenn Betroffene ihre Probleme zu ignorieren versuchen, sprechen Sie ihn darauf an. Wir wünschen allzeit gute Gesundheit!
Quellen:
Vista Magazin
netdoktor.de