Während des Winters werden viele von uns träge, bewegen sich weniger und essen dafür zu viel und ungesund. Der Frühling ist die ideale Zeit, um den Körper «aufzuräumen», unerwünschte Schlacken und Ablagerungen loszuwerden und den Stoffwechsel auf Trab zu bringen. Haben Sie es schon einmal mit Entschlacken/Entgiften versucht?
Entschlacken, entgiften und entsäuern sind wichtige Körperfunktionen, die von unserer Niere, Leber und dem Lymphsystem übernommen werden. Dabei werden belastende oder sogar schädigende Stoffe aus unserem Körper herausbefördert. Doch kommen Stress und unausgeglichene Ernährung dazu, kann es das Ausscheiden dieser Stoffe verhindern. Um den Kreislauf wieder anzuregen, wird im Frühjahr und Herbst empfohlen, den Körper zu entschlacken/entgiften. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Entschlackungsmethoden
Das seit Jahrhunderten in der traditionellen indischen Medizin angewandte Reinigungsverfahren Ayurveda soll unseren Körper entgiften und entschlacken, um Krankheiten vorzubeugen und zu heilen. Die bekannteste Ayurveda-Kur ist «Panchakarma». Dabei handelt es sich um eine intensive Reinigung und Entgiftung des Körpers, bei der Fasten, Einläufe, Bäder, Schwitzen, Aderlass, Ölmassagen und Erbrechen angewandt werden. Dabei unterstützen Yoga-Übungen den Reinigungsprozess.
Auch in der traditionellen europäischen Naturheilkunde werden verschiedene Entgiftungs- und Ausleitungsverfahren angewandt. Oft werden sie von Massnahmen wie der Darmsanierung, der Leberaktivierung und/oder der Regulation des Säure-Basen-Haushalts begleitet.
Wenn sich durch schlechte Ernährung & Co. Schadstoffe anhäufen
Industriell verarbeitete Lebensmittel und Schadstoffe in unserer Umwelt setzen uns heutzutage immer mehr zu, weshalb Reinigungsverfahren an Bedeutung gewinnen. Auch ein ungesunder Lebensstil (Rauchen, Alkoholkonsum, Junkfood, Arzneimittelkonsum uvm.) und Stress belasten unseren Körper zusätzlich. Zwar verfügt unser Körper über wirksame Entgiftungssysteme, doch mit der Zeit kann er an seine Grenzen stossen.
Versucht unser Körper im Falle einer Überlastung die physiologischen Ausscheidungsprozesse anzukurbeln, so kann es sich durch triefende Nase, Durchfall, verstärktes Schwitzen, Fieber und Entzündungen äussern. Bei Überlastung der Entgiftungssysteme werden die Schadstoffe dann im Bindegewebe zwischengelagert, wo sie den Transport von lebenswichtigen Substanzen wie Nährstoffen und Botenstoffen vom Blut in die Zellen hindern können. Bei grösseren Schadstoffbelastungen werden die Substanzen sogar in den Zellen abgelagert. Es entstehen Schlacken. Eine der Folgen kann das Verkleben der Faszien sein. Auch Bandscheiben, Nervengewebe, Sehnen, Darm- und Magenwände sowie Organe können mit Schlacken belastet werden.
Entschlacken, wenn der Körper überfordert ist
Richtiges und gezieltes Entschlacken durch reinigende und ausleitende Verfahren ist die Voraussetzung für den Erfolg von therapeutischen Massnahmen und zur Vorbeugung. Dabei sollten optimalerweise die Ausscheidungsorgane Leber, Niere und das Lymphsystem angeregt werden. Folgende Pflanzen können dabei die Organe unterstützen:
Das Ausscheidungsorgan Leber
Die Leber baut körpereigene und fremde Schadstoffe sowie fettlösliche Stoffe ab. Sie werden über die Gallenflüssigkeit in den Darm transportiert und mit dem Stuhl ausgeschieden. Folgende bitterstoffhaltige Nahrungsmittel können die Leber unterstützen
- Chicorée
- Rosenkohl
- Grapefruit
- Artischocke
- Gelber Enzian
- Kümmel
- Mariendistel
- Fenchel
- Wermut
- Löwenzahn
- Schafgarbe
- Tausendgüldenkraut
- Gewöhnlicher Erdrauch kann die Gallenausschüttung ankurbeln
Pflanzen aus der Natur unterstützen den Entschlackungsprozess wie z.B. Löwenzahn und Brennnesseln.
Das Ausscheidungsorgan Niere
Die Niere scheidet wasserlöslichen Stoffe, aber auch Fremdstoffe wie Säuren, Gifte und Medikamente aus. Folgende Pflanzen können dabei die Niere bei ihrer Aufgabe unterstützen:
- Birke
- Brennnessel
- Acker-Schachtelhalm
- Gewöhnliche Goldrute
- Asiatisches Wasserkraut
- Amerikanische Zitterpappel
Das Lymphsystem
Das Lymphsystem besteht aus Lymphgefässen und den lymphatischen Organen (z.B. Milz und Mandeln), durch die die Schadstoffe transportiert werden. Dabei wird in den Lymphknoten gefiltert, entgiftet und vernichtet. Ist der Lymphfluss verlangsamt, können die Lymphknoten anschwellen. Holunder kann dabei helfen, das Lymphsystem zu unterstützen.
Entschlackungskur, aber richtig!
Sie möchten entschlacken? Super! Lassen Sie sich vorher aber bitte von einer Fachperson über die Durchführung beraten. Um den Jo-Jo-Effekt zu umgehen, ist es ratsam genügend Zeit einzuplanen. Folgenden Personen wird eine Entschlackungskur generell abgeraten:
- Schwangere und/oder stillende Frauen
- Kinder
- Menschen mit Essstörungen
- Menschen mit Krankheiten, bei denen die Funktionsfähigkeit der Leber oder Nieren beeinträchtigt ist.
Ausserdem sollte bedacht werden, dass beim Ausleiten auch Medikamente ausgeleitet werden können. Die Entschlackungskur fordert zudem sehr viel Energie. Ältere und schwächere Menschen sollten daher vor einer solchen Kur den Energiehaushalt regulieren.
Säure-Basen-Haushalt mit basischen (Lebens)mitteln regulieren
Ein stabiler und ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist für unsere Körperzellen und für das Blut lebenswichtig. Dank der Puffersysteme in unserem Körper kann dieser kontrolliert und kurzfristig reguliert werden. Doch auch in unserem Körper kann es zu Übersäuerung kommen. Eine richtige Ernährung spielt dabei eine wichtige und grosse Rolle. Denn wird ein Säureüberschuss über die Nahrung aufgenommen, muss die Säure über die Niere ausgeschieden werden. Dieser rührt besonders von schwefelhaltigen Aminosäuren, die vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Wurst, Fisch und Käse vorkommen. Reagieren Sie aber nicht voreilig und streichen gleich Fleisch und Fisch von Ihrem Speiseplan, denn schwefelhaltige Aminosäuren können giftige Schwermetalle an sich binden.
Tipps für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt
- Mineralstoffreiche pflanzliche Produkte sind besonders stark basenbildend. Dazu zählen Kräuter, Gemüse, Salat, Obst und Kartoffeln. Erhöhen Sie den Anteil dieser Lebensmittel auf Ihrem Speiseplan.
- Reduzieren Sie stattdessen den Anteil an Weissmehlprodukten, Zucker und Fett
- Nahrungsergänzungsmittel können unterstützend zugeführt werden
- Huminsäuren (Heilerde) und Molke-Kuren können bei der Ausscheidung der Schadstoffe helfen
- Ama ist eine Arzneipflanze aus dem Ayurveda und kann beim Entgiften unterstützen
- Kurkuma ist eine der bekannten Pflanzen. Sie sollte zusammen mit Pfeffer eingenommen werden, da ihre Wirkstoffe dann vom Körper besser aufgenommen werden können
Allgemeine Tipps für gesundes Entschlacken
Neben einer ausgewogenen und bedarfsgerechten Ernährung, bei der Sie ausreichend Obst und Gemüse zu sich nehmen, können folgende Tipps das Entschlacken beschleunigen:
- Trinken Sie 2 bis 3 l Wasser oder ungesüssten Tee am Tag
- Bewegen Sie sich mindestens 30 Minuten pro Tag
- Meiden Sie ungesunden Stress
- Achten Sie darauf, genug Schlaf zu bekommen
- Planen Sie tagsüber Entspannungszeiten ein
- Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Vitalstoffen
- Gönnen Sie sich zwischen den Mahlzeiten längere Pausen
CHECK-LISTE
Folgende Produkte empfehlen wir zur Unterstützung bei Entschlacken/Entgiften des Körpers:
- Darmsanierung mittels Darmkur
- Unterstützung der Leber mit bitterstoffhaltigen Lebensmitteln wie Löwenzahn, Artischocke oder gelbem Enzian
- Entwässernde Brennnessel für die Niere
- Basen-Mineralsalz für den Säuren-Basen-Haushalt
Bei weiteren Fragen lassen Sie sich gerne von uns beraten!
Quellen:
Vista Magazin
Nachhaltigleben.ch