Die Ursachen für Blähungen und Völlegefühl sind vielfältig und nur selten gefährlich. Vor allem jetzt, in der Weihnachtszeit, greift man schnell zu ungesundem Essen. Wer aber mit richtigen Kräutern würzt und sich richtig ernährt, kann vorbeugen. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps gegen Blähungen und Völlegefühl.
Man stösst auf, der Bauch rumort und ist leicht angeschwollen – fast jeder von uns kennt dieses unangenehme Völlegefühl und die Blähungen. Das Ganze ist nicht nur unangenehm und kann peinliche Situationen provozieren, sondern kann teilweise auch schmerzhaft werden. Unser Körper hat dabei mehrere Möglichkeiten, die entstandenen Gase auszuscheiden:
- Durch Ausatmen (nachdem das Gas durch die Wände des Verdauungstrakts übergetreten ist)
- Durch Aufstossen
- Durch Flatulenzen (Abgang von Winden)
- Abbau von Gasen durch Darmbakterien
Wie entstehen Blähungen?
Zu den Luftansammlungen im Darm kommt es vor allem, wenn sich zu viele Gase bilden oder durch das Verschlucken von Luft, z.B. wenn jemand beim Essen gleichzeitig aufgeregt spricht und seine Speisen hastig herunterschlingt. Wenn Sie die Blähungen in den Griff bekommen möchten, sollten Sie sich auf die Suche nach der Ursache begeben. Die Liste der möglichen Auslöser ist lang. Hier die wichtigsten Punkte:
Blähbauch durch falsche Ernährung
Die Beschwerden von Luft im Bauch sind häufig auf die falsche Ernährung zurückzuführen. Es sind vor allem blähende und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln, Bohnen und Linsen, die durch die Darmbakterien nicht vollständig abgebaut werden können. Dadurch entsteht zu viel Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan, die auf die Darmwand drücken und das unangenehme Völlegefühl verursachen. Dabei wird ein Teil des anfallenden Kohlendioxids über das Blut in die Lungen transportiert und ausgeatmet, die übrige Luft entweicht über den Darm.
Neben den oben genannten gesunden Lebensmitteln gibt es eine Reihe ungesunde und fettige Nahrungsmittel wie Schokolade, in Fett gebackenes Essen, Fertiglebensmittel mit Geschmacksträgern wie Fruktose, Sorbit oder Milchzucker, die für Blähungen und Völlegefühl sorgen können. Diese Stoffe wirken blähend, weshalb einige unter uns Probleme im Bauch bekommen. Ein Übermass an Proteinen (insbesondere Milchzucker/tierische Eiweisse) fördert die Entstehung von Blähungen, da sie oft nur unzureichend verdaut werden und wodurch es dann zu Fäulnisprozessen im Darm kommt.
Blähungen durch Stress
Stress und psychische Faktoren wirken sich indirekt auf die Blähungen aus. Wenn man unter Druck steht, nervös ist oder Stress hat, neigt man dazu, schneller zu essen. Dadurch wird eine Menge Luft eingeatmet, die sich als Völlegefühl im Magen äussert. Diese verlässt den Körper durch Aufstossen. Zudem vergessen wir in stressigen Situationen ausreichend zu trinken und achten weniger auf eine gesunde Ernährung. Dies wirkt sich negativ auf die Verdauung aus.
Blähungen durch gereizten Darm
Treten Blähungen häufig auf, können dahinter Nahrungsmittelunverträglichkeiten stecken. Zu den häufigsten zählen Fruchtzucker-, Milchzucker- oder Glutenunverträglichkeit. Kommen dann noch Unregelmässigkeiten beim Stuhlgang und Bauchschmerzen hinzu, sollte ein Spezialist aufgesucht werden, denn dann kann von einer Krankheit die Rede sein.
Oft kann aber auch ein Reizdarm der Grund für Blähungen und Völlegefühl sein. Reizdarm ist eigentlich harmlos, kann aber für viele Betroffene unangenehm werden. Beim Reizdarm ist die Darmmotorik chronisch gestört, was die Blähungen verstärkt. Durchfall, Verstopfung und Völlegefühl sind weitere Hauptsymptome eines Reizdarms. Die Diagnose darf allerdings erst gestellt werden, wenn keine körperlichen Ursachen für die ständigen und wiederkehrenden Beschwerden gefunden werden können.
Blähungen durch chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung
Die Bauchspeicheldrüse befindet sich im mittleren und linken Bauch und bildet neben dem Hormon Insulin den Bauchspeichel, der aus Verdauungshormonen und Enzymen besteht, die Eiweiss, Fett und Stärke aufspalten. Funktioniert die Bauchspeicheldrüse nicht, wird die Verdauung erheblich beeinträchtigt. Ursachen für eine solche Entzündung gibt es viele:
- Sie kann nach einer akuten schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung auftreten
- Bei immunologischen Krankheiten
- Durch erhöhten Alkoholkonsum
- Durch Gallensteine
- Durch die Einnahme von verschiedenen Arzneimitteln.
Die chronische Entzündung ist als Risikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs ernst zu nehmen. Betroffene haben bei dieser Erkrankung nicht nur Blähungen, sondern klagen oft auch über Schmerzen im Rücken, Übelkeit und Brechreiz, Gewichtsverlust, Vitaminmangel und über Unverträglichkeit von fettigen Speisen.
Tipps gegen Blähungen und Völlegefühl
Blähungen und Völlegefühl verschwinden meist nach kurzer Zeit von selbst. In vielen Fällen wirkt ein Verdauungsspaziergang wahre Wunder. Daneben gibt es aber auch andere Tipps gegen Blähungen und Völlegefühl:
- Ziehen Sie bequeme, weite Kleidung an, damit sich der Darm im Bauch besser bewegen kann.
- Trinken Sie Anis-, Fenchel- oder Kümmeltee. Eine entblähende und entkrampfende Wirkung haben zudem Pfefferminze, gelber Enzian, Ingwer, Majoran und Koriander.
Wärme von aussen ist ein gutes Hausmittel, um Blähungen zu lindern. Heisse Wickel, Wärmflaschen oder Körnerkissen eignen sich optimal dafür.
- Verwenden Sie bei Blähungen eine Wärmflasche oder warme Bauchwickel, denn der Darm mag feuchte Wärme. Eventuell hilft eine leichte Massage.
- Bitterstoffe wie Artischocken, Enzianwurzel oder Tausendgüldenkraut wirken verdauungsfördernd.
- Kieselsäure-Gel kann Viren, Bakterien und Giftstoffe binden und auf natürlichem Weg über den Darm ausscheiden.
- Kurzfristig können auch Entschäumerpräparate mit den Wirkstoffen Simeticon und Dimeticon helfen.
- Wenn Sie unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, sollten Sie auf eine strikte Diät achten.
- Wenn Stress oder andere psychische Faktoren Blähungen verursachen, sollten Sie eine Änderung des Lebensstils in Betracht ziehen.
Blähungen vorbeugen
Blähungen und Völlegefühl lassen sich relativ einfach vorbeugen, wenn keine ernsthaften Erkrankungen bestehen:
- Essen Sie langsam, kauen Sie gründlich und versuchen Sie dabei möglichst wenig zu sprechen. So kann weniger Luft in den Magen gelangen und die Nahrung wird durch das gründliche Kauen mit ausreichend Speichel befördert. So hat der Magen weniger Arbeit.
- Nehmen Sie lieber mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich als wenige grosse, damit das Essen besser verdaut werden kann.
- Essen Sie blähende Nahrungsmittel wie Bohnen, Linsen, Zwiebeln und Kohlarten in Massen.
- Meiden Sie Fertiggerichte, Süssigkeiten, Alkohol und Nikotin.
- Beobachten Sie, auf welche Lebensmittel Ihr Körper mit Blähungen reagiert und meiden Sie diese. Wenn Sie z.B. Rohkost nicht vertragen, können Sie vor allem gedünstetes Gemüse essen, welches häufig besser verdaut werden kann.
- Blähende Lebensmittel können mit verdauungsfördernden Gewürzen wie Anis, Bohnenkraut, Majoran, Fenchel, Bitterklee, Kümmel, Koriander, Rosmarin, Lorbeer und Petersilie abgeschmeckt werden.
- Trinken Sie viel Wasser und ungesüssten Tee. Meiden Sie kohlensäurehaltige Getränke.
- Machen Sie nach dem Essen einen Verdauungsspaziergang. Das hilft beim Weitertransport der Nahrung und beugt Blähungen vor.
Kommen Sie blähungsfrei und gut durch die Weihnachtszeit!
Quellen:
Vista Magazin
zentrum-der-gesundheit.de
gesundheit.de